Neues aus der Schachwelt (47)

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Schach national

Bei den Deutschen Hochschulmeisterschaften in Berlin gewannen IM Benedict Krause und WFM Svenja Butenandt den Titel im Schnellschach, IM Tobias Kölle und WIM Antonia Ziegenfuß den im Blitz.

Bericht beim Schachbund
Partien bei Lichess

Ein Interview mit Vincent Keymer findet man bei der Sportschau

Am 24. November wäre Kurt Richter 125 Jahre alt geworden. Auf Chessbase wird auf seine Schachkarriere zurückgeblickt.

Schach international

Bei der Frauen Team-WM holte Team FIDE (ein umstrittener Start Russlands) den Titel im Finale gegen Aserbaidschach. Bronze sicherte sich China im Duell gegen Kasachstan.

Bericht bei Chessbase

Live-Partien bei Lichess

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Bezirksliga 2a – Runde 3

Posted by Mattias Birkner in Allgemein, Saison 25/26 | Kommentare deaktiviert für Bezirksliga 2a – Runde 3

Es ist schon so etwas wie eine gute Tradition der zweiten Mannschaft, dass die Spieler ca. 2 Wochen vor einem Mannschaftskampf eine Email des Mannschaftsführers mit der Aufstellung erreicht, meistens versehen mit der Mitteilung, dass die Gegner wahnsinnig stark sind und wir womöglich keine Chance haben. Dass das dieses Mal wirklich so eintreten würde, konnte keiner ahnen, auch wenn unsere Gegner von der SG Zirndorf/Maccabi Nürnberg mit einem halben Brettpunkt vor uns Tabellenführer sind und eine beeindruckende Aufstellung vorweisen können.

Dass unser Ivan Krushevsky (Brett 5) nach ca. 1¾ Stunden dermaßen zusammengeschoben wurde, war nicht zu erwarten. Er hatte mit Schwarz seinen Sizilianer ziemlich misshandelt, und spätestens als auf d6 ein weißer Springer ein gemütliches Plätzchen gefunden hatte und Ivans König von e7 nicht mehr weg konnte,war klar, dass das nicht gut für uns startet. 0:1

Eine dreiviertel Stunde später schloss Niklas Rebler (Brett 8) Remis in einer total geschlossenen Stellung, nachdem er zwischendurch die Chance auf eine vorteilhafte Öffnung der Stellung verpasst hatte. 0,5:1,5

Nach dreieinviertel Stunden musste unser Captain F.X. Beer die Waffen strecken. Mit seinem pflegebedürftigen, rückständigen Bauern auf c6 war die Partie im Grunde ein Spiel auf ein Tor. 0,5:2,5

Den kuriosen Anschlusstreffer erzielte André Schilay (Brett 7) als sein Gegner im 37. Zug die Zeit überschritt und sich anschließend überrascht von der Bedenkzeitregelung zeigte. Verständlich, weil er bislang nur in der Kreisliga gespielt hatte (2 Stunden für 40 Züge, danach 30 Minuten für den Rest) und dies der erste Einsatz in der Bezirksliga war (1,5 Stunden für 40 Züge, danach 30 Minuten für den Rest,und 30 Sekunden Zeitgutschrift ab Zug 1). Bitter, zumal die Partie nie die Remisbreite überschritten hatte. 1,5:2,5

Für den Ausgleich sorgte eine halbe Stunde darauf Mattias Birkner (Brett 2). Um den 30. Zug fühlte sich die Stellung schon ziemlich gewonnen an. Wenn die Springer des Gegners herumhüpfen wie die Lipizzaner in der Spanischen Hofreitschule, ist das schon mal ein gutes Zeichen. In beginnender Zeitknappheit fand Mattias aber nicht die konsequente Fortsetzung wie auch sein Gegner und zum glücklichen Ende hatte Mattias eine zweite Dame am Brett. 2,5:2,5

Die drei noch laufenden Partien an den Bretter 1, 4 und 6 sahen allesamt nicht gut aus für uns.

Christian Junker (Brett 6) hatte im Morra-Gambit im zweiten Zug einen Bauern geopfert ohne durchschlagende Kompensation und als sein Gegner schließlich alle Figuren ins Spiel bringen konnte, machte sich der Minusbauer bemerkbar. Als noch ein Bauer verloren ging schlitterte er in ein unhaltbares Endspiel. Nach viereinhalb Stunden musste er die Segel streichen.2,5:3,5

Wolfgang Brunner (Brett 1) hatte keine leichte Aufgabe gegen Mykyta Dudnikov. Als er jedoch Dame, Turm und Springer gegen den weißen König warf, keimte etwas Hoffnung auf, letztlich bissen sich seine Figuren jedoch nur am Königsflügel fest und konnten beim weißen Vormarsch am Damenflügel nichts mehr entgegensetzen. nach viereinhalb Stunden war auch hier Schicht. 2,5:4,5

Ganz ungewohnt für Thomas Hummel (Brett 4) hatte der sich fast widerstandslos in eine passive Turmendspielstellung mit zahlreichen schwachen Bauern manövrieren lassen. Mit präziser Verteidigung hätte sich die Partie noch halten lassen, aber letztlich brach nach fast 5 Stunden die passive Verteidigung zusammen.

Somit lautete der Endstand – wie anfangs schon befürchtet 2,5:5,5, und wir liegen mit 3:3 Punkten noch im hinteren Mittelfeld, müssen aber in den nächsten Begegnungen ein weiteres Abrutschen verhindern.

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FIDE World Cup 2025

Posted by Sebastian in Allgemein | Kommentare deaktiviert für FIDE World Cup 2025

Vom 1. – 27. November findet der World Cup in Goa statt. Dabei treten 206 Spieler im KO-Modus gegeneinander an. Es werden jeweils zwei Partien gespielt, beim Stand von 1:1 folgen am dritten Tag Stichkämpfe: zunächst zweimal 15+10, bei erneutem Unentschieden zweimal 10+10, dann zweimal 5+3 ggf. zwei 3+2 Partien sowie eine Armageddon-Partie. Topgesetzt sind Weltmeister Gukesh, Arjun Erigaisi und Praggnanandhaa. Vincent Keymer ist die #6 der Setzliste, wobei er anhand der aktuellen Live-Weltrangliste sogar die höchste ELO-Zahl des Teilnehmerfelds hat. Neben ihm sind auch #29 Matthias Blübaum, #59 Dmitrij Kollars, #61 Alexander Donchenko, #64 Frederik Svane, #85 Rasmus Svane und #101 Niclas Huschenbeth.

Vorbericht bei Chessbase
Vorbericht beim Schachbund

Die Runden starten jeweils um 10:30h.

Live-Partien bei Lichess

1.Runde (01.11. – 03.11.):

Dmitrij Kollars (2642) – Akar Ali Salih Salih (IRQ/2212) 1:0 1:0
Alexander Donchenko (2641) – Bomo Lovet Kigigha (NGR/2263) 1:0 1:0
Frederik Svane (2638) – Orlando Husbands (BAR/2291) +:- 1:0
Rasmus Svane (2614) – Facundo Vazquez (URU/2419) 1:0 0,5
Niclas Huschenbeth (2587) – Bilel Bellahcene (ALG/2485) 0,5 1:0
Vincent Keymer (2755) – Freilos
Matthias Blübaum (2687) – Freilos

Alle deutschen Teilnehmer wurden ihrer Favoritenrolle gerecht und zogen ohne Tie-Break in die zweite Runde ein.

Bericht Runde 1

2.Runde (04.11. – 06.11.):

Vincent Keymer (2755) – Vladislav Kovalev (FID/2557) 1:0 1:0
Matthias Blübaum (2687) – Ahmed Adly (ÄGY/2589) 1:0 0,5
Dmitrij Kollars (2642) – Pranesh M (IND/2630) 0,5 0,5 0:1 0:1
Alexander Donchenko (2641) – David Anton Guijarro (SPA/2631) 0,5 1:0
Frederik Svane (2638) – Ediz Gurel (TÜR/2634) 0,5 1:0
Rasmus Svane (2614) – Rauf Mamedov (AZB/2655) 0,5 0,5 0,5 0,5 1:0 0:1 1:0 0:1 0:1 1:0 1:0
Niclas Huschenbeth (2587) – Nodirbek Yakubboev (UZB/2689) 0,5 0:1

Dmitrij Kollars und Niclas Huschenbeth sind ausgeschieden, der Rest zieht in Runde drei ein. Am spannendsten machte es Rasmus Svane, der über die volle Distanz gehen musste und sich in der einzigen Armageddon-Partie des Tages durchsetzen konnte. Einige berühmte Namen sind ebenfalls bereits raus, u.a. #5 Wesley So (0,5:1,5 gegen Titas Stremavicius), #12 Ian Nepomniachtchi (0,5:1,5 gegen Diptayan Ghosh) und #20 Aravindh Chithabaram (0,5:1,5 gegen Karthik Venkataraman). Praggnanadhaa war im Tie-Break zweimal mit einem Bein schon ausgeschieden, setzte sich aber am Ende doch noch mit 5:3 gegen Temur Kuybokarov durch.

Bericht Runde 2

3.Runde (07.11. – 09.11.):

Vincent Keymer (2755) – Pranesh M (IND/2630) 0,5 1:0
Matthias Blübaum (2687) – Ivan Zemlyanskii (FID/2596) 1:0 0,5
Alexander Donchenko (2641) – Anish Giri (NED/2759) 0,5 1:0
Frederik Svane (2638) – Gukesh D (IND/2752) 0,5 1:0
Rasmus Svane (2614) – Awonder Liang (USA/2710) 0,5 0:1

Was für ein Tag für das deutsche Schach. Frederik Svane bezwingt Weltmeister Gukesh und Alexander Donchenko setzt sich gegen den Weltranglistenfünften und Grand-Swiss-Sieger Anish Giri durch. Vincent Keymer und Matthias Blübaum ziehen ebenfalls in die Runde der letzten 32 in, einzig Rasmus Svane musste sich geschlagen geben. Ausgeschieden sind auch Nodirbek Abdusattorov (0:2 gegen Jose Eduardo Martinez Alcantara), Shakhriyar Mamedyarov (0,5:1,5 gegen Nils Grandelius) und Vidit Gujrathi (2,5:3,5 gegen Sam Shankland)

Bericht Runde 3

4.Runde (11.11. – 13.11.):

Vincent Keymer (2755) – Andrey Esipenko (FID/2693) 0,5 0,5 0,5 0,5 0:1 0:1
Matthias Blübaum (2687) – Alexander Donchenko (2641) 0,5 0:1
Frederik Svane (2638) – Shant Sargsyan (ARM/2667) 0,5 0,5 1:0 0,5

Bislang hatte es noch nie ein Deutscher in das Achtelfinale des World Cups geschafft. Dass dies diesmal gelingen wird, stand schon vorher fest, trafen doch Alexander Donchenko und Matthias Blübaum aufeinander, wobei sich Ersterer durchsetzen konnte. Auch Frederik Svane behielt gegen Shant Sargsyan die Oberhand, doch leider schied Vincent Keymer gegen Andrey Esipenko aus und hat damit keine Chance mehr auf das Kandidatenturnier. Gegen Esipenko hatte Keymer schon öfter das Nachsehen, diesmal verpasste er es in der ersten Tie-Break-Partie eine gute Stellung zu veredeln. Nach einem weiteren Remis, konnte Keymer ein unangenehmes Turmendspiel nicht halten und stand damit mit dem Rücken zur Wand. Mit Weiß bekam er eigentlich eine brauchbare Stellung, forcierte aber zu früh einen Zentrumsvorstoß, anstatt weiter zu lavieren und dem Gegner ob des Raumnachteils unangenheme Fragen zu stellen. So war das schwarze Spiel unkompliziert und in Zeitnot übersah Keymer einen Doppelangriff. Neben ihm sind auch Praggnanadhaa (1,5:2,5 gegen Daniil Dubov), Maxime Vachier-Lagrave (1,5:2,5 gegen Aleksey Grebnev) und Richard Rapport (1:3 gegen Sam Shankland) ausgeschieden. Damit sind in der unteren Hälfte des Turnierbaums nur noch Arjun Erigaisi (#2) und Wei Yi (#7) im Turnier, in der oberen Hälfte sind bereits alle vier topgesetzten raus. Den höchsten Setzlistenplatz hat hier Le Quang Liem (#13), der nun auf Alexander Donchenko trifft. Insgesamt sind nur noch fünf Spieler aus den Top-20 der Setzliste im Rennen, so dass die Chance auf einige Überraschungsgäste im Kandidatenturnier weiter gestiegen ist.

Bericht Runde 4

AF (14.11. – 16.11.):

Alexander Donchenko (2641) – Le Quang Liem (VIE/2729) 0,5 0,5 1:0 0:1 1:0 0:1 0,5 1:0
Frederik Svane (2638) – Javokhir Sindarov (UZB/2721) 0:1 0,5

Frederik Svane verlor leider die erste Partie nach langem Kampf, in der es Sindarov geschafft hat stetig Druck auszuüben. Mit Weiß hatte Svane zwar einen Mehrbauern, aber ein Gewinn war nicht in Reichweite. Dagegen hatte Alexander Donchenko nach einem Remis mit Weiß in Partie zwei die große Chance auf den Einzug ins Viertelfinale. Im Turmendspiel mit Mehrbauer spielten ihm jedoch die Nerven einen Streich und nach einem falschen Königszug musste er entsetzt feststellen, dass der Gewinn nicht mehr zu realisieren war. Trotz dieses Nackenschlags ging er Tags darauf mit Schwarz in Führung. Danach hatte er ebenfalls Vorteil, aber die Stellung war kompliziert und Le glich aus. Dasselbe Spiel in den nächsten Schnellschachpartien: Donchenko legte mit Schwarz vor, verlor aber mit Weiß. Damit ging es mit 5+3 weiter und Le war immerhin 2013 schon einmal Blitzweltmeister. Diesmal endete die erste Partie remis, aber in der Weißpartie bekam Donchenko starken Angriff und zog ins Viertelfinale ein. Dort ist er nominell zwar der ELO-schwächste Spieler, aber aufgrund der zahlreichen Favoritenstürze sind nur noch drei 2700er im Feld. Und mit Arjun Erigaisi und Wei Yi treffen die beiden Stärksten nun aufeinander.

Bericht Runde 5

VF (17.11. – 19.11.):

Alexander Donchenko (2641) – Nodirbek Yakubboev (UZB/2689) 0:1 0,5

Die phantastische Reise von Alexander Donchenko ist zu Ende. Nachdem er vier favorisierte Gegner aus dem Turnier genommen hat, musste er in Partie eins gegen Nodirbek Yakubboev die erste Niederlage hinnehmen. Dieser suchte früh Verwicklungen, um den vom Tie-Break des Vortags mutmaßlich müden Donchenko die Aufgabe zu erschweren. Diese Strategie ging auf und in der zweiten Partie kam Donchenko trotz Mehrbauers im Endspiel nie in eine gewinnträchtige Stellung. Yakubboev trifft nun im Halbfinale auf Landsmann Javokhir Sindarov, der Jose Eduardo Martinez Alcantara bezwingen konnte. Mit Arjun Erigaisi schied gegen Wei Yi der letzte Topfavorit aus, womit keiner der hochgehandelten Inder beim Heimspiel einen Kandidatenplatz ergattern wird. Diese Chance wahrte Andrey Esipenko, der sich gegen Sam Shankland durchsetzen konnte.

Bericht Runde 6

Im rein usbekischen Halbfinale setzte sich Javokhir Sindarov dank seines Sieges in der ersten Tie-Break-Partie durch. Dramatisch wurde es im zweiten Halbfinale: Andrey Esipenko hatte in der zweiten Tie-Break-Partie alle Trümpfe in ssiner Hand, als er erst seinen Vorteil verspielte und dann seinen angegriffenen Turm vergaß wegzuziehen.

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Regionalliga Nordost – Runde 3

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So langsam wird ein Muster erkennbar, denn auch in der dritten Runde der Regionalliga Nordost gegen SC Noris Tarrasch Nürnberg 3 gab es für unsere erste Mannschaft eine 3,5:4,5 Niederlage. Und wieder musste man sich am Ende ob der vergebenen Chancen ärgern. Das erste Ergebnis gab es am Brett von Erwin Hirn. Dieser stand zuerst etwas gedrückt, konnte sich dann aber befreien. Ein weiteres Unentschieden gab es bei Andreas Niebler nach ausgeglichenem Partieverlauf. Dagegen hatte Sebastian Mösl mit einem frühen Bauernvorstoß am Königsflügel bereits in der Eröffnung die Initiative übernommen und den Gegner in Schwierigkeiten gebracht. Allerdings fand er nicht die beste Fortsetzung und so hatte sein Gegenüber genügend Zeit seine letzten Figuren ins Spiel zu bekommen. Danach sah es zwar immer noch angenehm für Weiß aus, aber ein klarer Plan war nicht in Sicht und so wiederholte Sebastian mit beginnender Zeitnot die Züge. Auch Jozef Smyk hatte anfangs dank seines Raumvorteils am Damenflügel gute Aussichten, wurde dann aber langsam in die Defensive gedrängt und konnte mit der Punkteteilung gut leben. Derweil brachen bei Lorenz Schilay die Dämme, als er den gegnerischen Turm nach c4 kommen ließ, wonach zwei Bauern verloren gingen. Bei Martin Simon hatte man den Eindruck, dass Weiß das angenehmere Spiel mit dem besseren Läufer hat, doch tatsächlich wog die Aktivitäte von Martins Schwerfiguren auf der b-Linie schwerer. Im Endspiel gelangte sein Turm auf die gegnerische Turmreihe, der weiße a-Bauer fiel und der schwarze a-Bauer machte das Rennen. Ralf Seitner machte am Damenflügel Druck, hatte aber bereits viel Bedenkzeit verbraucht. Den gewinnträchtigen Springerzug ließ er ob der folgenden Komplikationen aus und entschied sich für eine einfachere Abwicklung. Dadurch hatte jedoch der Gegner das aktive Spiel und plötzlich musste Ralf in Zeitnot eine unangenehme Stellung verteidigen. Dies gelang ihm auch bis weit in das entstandene Turmendspiel mit zwei gegen drei Bauern am selben Flügel. Doch dann unterlief ihm doch noch ein Fehler und er musste die Segel streichen. Nun lagen die Hoffnungen auf Andreas Hierl zumindest noch das Unentschieden zu retten. Im komplizierten Mittelspiel hatte der Gegner an einer Stelle einen starken Zug ausgelassen, aber auch Andreas verpasste eine starke Variante, in der sein Bauer bis nach d6 hätte marschieren können. Um weiter Chancen zu kreieren gab Andreas die Dame für zwei Türme, um an den schwarzen König heranzukommen. Der Gegner ließ aber nichts mehr zu und hatte immer genügend Schächer mit der Dame um das Remis zu sichern. Damit stand unterm Strich das dritte Mal eine unnötige 3,5:4,5 Niederlage und wir stehen als Tabellenschlusslicht mit dem Rücken zur Wand.

Regionalliga Nordost

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Stadtmeisterschaft 2025 – Runde 6

Posted by Mattias Birkner in Allgemein, Saison 24/25, Turniere 24/25 | Kommentare deaktiviert für Stadtmeisterschaft 2025 – Runde 6

Eine Runde vor Schluss steigt die Spannung an der Tabellenspitze:

Die punktgleichen Führenden mussten zur 6. Runde gegeneinander antreten, wobei eine Vorentscheidung zum Turniersieg fallen dürfte.

Andi vs. Martin – „H5 war Dein Schicksa-hal, meine Königin“

Wenn es um die Wurst geht, geht Andi Hierl aufs Ganze, insbesondere nachdem er gegen die Mitführenden Wolfgang und Jozef wenig umkämpfte Remisen gespielt hatte, war es nun auch an der Zeit. Martin Simon tat auch sein bestes, um wenig Widerstand zu leisten und misshandelte die Eröffnung ziemlich:

Nach dem 16. Zug hatte Martins Dame schon eine Odysee von d8 über a5, e5, und wieder a5 nach h5 hinter sich, was – wie schon unsere kleinsten Schacheleven lernen – die wertvollste Figur unnötig in Gefahr bringt und die Entwicklung der anderen Figuren vernachlässigt. Das obige Diagramm sagt mehr als 1000 Worte! 6 Züge später war es dann soweit:


Weia! die Dame hat kein vernünftiges Fluchtfeld mehr, außer h3 von wo sie mit Lg2 nach h5 zurückgezwungen wird. Dort fällt sie schließlich nach dem Abzugsschach Sf6+ durch ihre weiße Kontrahentin. Zwar bekommt Martin so immerhin 2 Figuren im Gegenzug, was aber gegen einen ausgezeichneten Techniker wie Andi natürlich bei Weitem nicht reicht.

Die ganz Alten unter uns wissen vielleicht, dass Schlagersänger Roland Kaiser („und sie griff an mit den Waffen der Frauen, und ich war verloren. Schachmatt! durch die Dame im Spiel.Schachmatt! weil sie mir so gefiel…“) selbst dann und wann Klötzchen schiebt. Vielleicht hätte ihn Martins Drama-Queen auch zur folgenden Warnung („H5 war Dein Schicksa-hal, meine Königin…“) inspiriert:

Wie auch immer, auf jeden Fall war Andi mit diesem Sieg zumindest für einen Augenblick Tabellenführer.

Jozef vs. Wolfgang – Lechts und Rinks

Jozef Smyk kam ziemlich gut aus der Eröffnung und seine aufmarschierte 3-gegen-2-Bauernmehrheit am Damenflügel sah schon nach 20 Zügen ziemlich gewonnen aus:

Allerdings wurden die Bauern nach einigen Ungenauigkeiten von Jozef abgetauscht und ihm blieb „nur“ ein Mehrbauer im Läuferendspiel, der bekanntlich schwer zu verwerten ist. Der entscheidende Fehler unterlief Wolfgang Brunner dann erst im 49. Zug:

Mit 49…f6?? gibt Wolfgang das sichere Remis aus der Hand! Stattdessen hätte 49…f5+! dem Weißen alle Einfallstore ins schwarze Lager sicher verbaut: h4 und g5 kann durch den schwarzen Läufer blockiert werden,über die b- und c-Linie kann Weiß keinen Fortschritt machen, weil Schwarz mit dem König auf d7 alle Einbruchsfelder blockieren kann.
Was ist nun der große Unterschied zu 49…f6? Nach der weißen Antwort Lb8 (oder Lc7) ist das Feld e5 für den weißen König geräumt und f5+ verliert nun, wegen Ke5 und der Bauer zieht nach d6 weiter und Schwarz kann seine Bauern auf g6 und f5 nicht mehr decken.
Wenn Schwarz aber nicht f5 spielen kann, spielt Weiß selbst f5 und sichert seinem König die weißfeldrigen Einbruchsfelder g4, h5 und g6!

Im weiteren Verlauf täuschte Jozef dann ein bisschen rechts und links an, bis er schließlich folgende Stellung erreichte:

Der weiße Königsmarsch auf den weißen Feldern über g4 und f3 nach c8 ist nicht mehr aufzuhalten, weil der schwarze König nicht mehr über die e-Linie auf den Damenflügel kommt. Wenig später musste Wolfgang auch kapitulieren, Wodurch Jozef sich wieder an die Tabellenspitze setzte.

Ohne Übertreibung kann man also sagen, dass Jozef Wolfgang schwindelig gespielt hat, so dass Ernst Jandl seine Freude gehabt hätte, der 1966 dichtete:

manche meinen
lechts und rinks
kann man nicht velwechsern
werch ein llltum

Johannes vs. Carlo – Endspiele!

Kuriose Endspielmystik präsentierten Jojo Hierl und Carlo Segerer. Ausgangs des Mittelspiels sah es noch so aus, als würde Jojo das Spiel sicher nach Hause bringen:

Der weiße Springer steht auf c4 traumhaft und dominiert den schwarzen Läufer komplett, der mit Müh und Not die Schwächlinge auf a5 und e5 verteidigt. Anstatt jetzt mit Ke4 die Ernte einzufahren (wohlgemerkt: der schwarze Läufer ist angegriffen und Schwarz kann nicht auf f2 schlagen), zog Jojos König den Schwanz ein und sich nach g2 zurück.Es folgte Turmtausch auf f7 und Übergang in das Endspiel starker Springer gegen schwachen Läufer mit kuriosem Ausgang:

Interessanterweise hätte Carlos natürlicher Zug 37…Kf6?? verlieren sollen, während 37…Ke6 oder 37…h5 Richtung Remis steuern. Schauen wir es uns an:

  • 37…Ke6 38.Ke4 (Weiß muss den Einmarsch auf d5 verhindern) h5! Der Schlüsselzug!

Wem gehen zuerst die Züge aus? 39. f3 g6 40.g4 g5!! Der Trick.

Jedes Schlagen eines schwarzen Bauern verschafft Schwarz einen Freibauern auf der h-Linie, weshalb der weiße König zurück muss und Schwarz vorrücken kann. Ein Trick, den man sich unbedingt merken sollte.

  • sofortiges 37…h5 (anstatt Ke6) bereitet die gleiche Kombination vor.

Mit seinem Schlusszug 39.f3?? bot Jojo verfrüht Remis,

weil Carlo in der Schlussstellung erstmal 39…h5 (40.g4 g5!!) hätte finden müssen. Anstatt 39.f3?? hätte Jojo natürlich selbst h5 spielen müssen, um Carlo den Trick zu nehmen und in Zugzwang zu bringen. Früher oder später hätte Carlo so entweder mit den König weichen müssen und den weißen König hereinlassen, oder einen Läuferzug (verbunden mit Bauernverlust) machen müssen.

Thomas vs. Ivan – „d6 war Dein Schicksal, mein König“

mit Thomas Hummel gegen Ivan Krushevsky gab es ein Zweitmannschaftsduell vom Feinsten. Ivan kam gut aus der Eröffnung und hatte zeitweilig deutlichen Stellungsvorteil.

In dieser Stellung ist schon das spätere Dilemma von Ivans König angelegt: Es liegt nahe, dass Schwarz den Hebel a4 spielen und danach weiter Druck auf den Bauern b3 ausüben will. Am effektivsten dafür wäre die Verdreifachung der Schwerfiguren auf der b-Linie, aber im Moment wird der Tf8 auf c8 zur Deckung von c5 gebraucht. Was liegt also näher als den untätigen Monarchen auf den Weg nach d6 zu schicken, wo er (vielleicht) sicher steht und c5 deckt? Der Plan hat nur den Haken, dass Weiß Zeit genug hat, sich mit Tb2 und Tfb1 auf der b-Linie zu verstärken, so dass deren Öffnung letztlich Weiß zugute kommt. Gute Idee aber schlechtes Timing…

Weil es so schön ist, hier noch das abschließende Mattbild:

Egebnisse und Tabelle

Durch ihre jeweiligen Siege haben sich Jozef und Andi allein an die Spitze gesetzt mit minimalem Tiebreak-Vorteil für Jozef (Buchholz = Summe der Punkte aller bisherigen Gegner). Die Entscheidung wird in der letzten Runde am 12.12.2025 fallen!

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Neues aus der Schachwelt (46)

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Schach national

VOm 14. – 16.11. war das Olympiastadion in Berlin Austragungsstätte des hochdotierten Berlin U25-Opens sowie der Deutschen Schach960-Meisterschaft, die IM Bennet Hagner für sich entschied.

Bericht beim Schachbund

Schach international

Vom 18. – 20. November findet in Linares die Frauen Team-WM statt.

Vorbericht bei Chessbase

Live-Partien bei Lichess

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Stadtmeisterschaft 2025 – Auslosung Runde 6

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KJEM 2025

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Bei den Kreisjugendmeisterschaften in Nürnberg nahmen dieses Jahr nur zwei unserer Nachwuchstalente teil, ein trauriger Negativrekord. Dafür konnte Ivan Krushevsky in der U18 zum zweiten Mal nach 2022 in der U14 den Titel holen. In der ersten Runde wollte sein junger Gegner zwei Figuren für Turm und Bauer geben, um danach den schwarzen König anzugreifen, aber Ivan hatte einen Zwischenzug in petto und fortan eine Figur mehr. Es folgte die längste Partie des Turniers, in der Ivan am Köngisflügel angriff und mit insgesamt drei Mehrbauern im Turmendspiel gewann. Tags darauf hätte Ivan im Mittelspiel in Schwierigkeiten kommen können, doch es gelang ihm bis auf ein Turmpaar alles abzutauschen und einen Bauern zu erobern. Ivan fand um die erste Zeitkontrolle herum jedoch nicht den besten Plan und so blieb ihm nur der Randbauer als Mehrbauer übrig. Sein Turm war an die Deckung gebunden, der König dem Schachregen ausgesetzt und damit war das Endspiel nicht zu gewinnen. Trotzdem ging Ivan als Führender in die letzte Partie, in der sein Gegner das Risiko erhöhen musste, wollte er selbst noch Chancen auf den Titel bewahren. Das Figurenopfer funktionierte objektiv aber einfach nicht, Ivan ließ nichts anbrennen und sicherte sich den Titel.
In der U12 ging Theo Markert an den Start und gewann seine Auftaktpartie problemlos. Danach hatte er dem Setztlistenersten auf dessen Weg zum Turniersieg mit 100% nichts entgegenzusetzen und in Runde drei kostete eine Eröffnungstodsünde die Partie noch ehe sie wirklich begonnen hatte. Einen Aussetzer gab es auch in der vierten Runde, doch Theo hatte in beinahe aussichtsloser Stellung noch eine Idee und rettete sich mit einem Turmopfer ins Dauerschach. Dafür war er zum Auftakt des dritten Turniertags auf einen guten Weg in einem Turmendspiel mit Mehrfreibauer. Leider verzettelte sich Theo, aus dem Mehrbauer wurde ein Minusbauer und der gegnerische Freibauer schaffte es zur Grundreihe. In den letzten beiden Runden nutzte Theo dafür konsequent die gegnerischen Fehler und kämpfte sich mit 3,5 Punkten noch auf Rang acht nach vorne.

Turnierseite

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Neues aus der Schachwelt (45)

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Schach regional

Vom 1. – 9. November fand am Tegernsee die 28. Offene Internationale Bayerische Schachmeisterschaft mit 544 Teilnehmern statt. Den Turniersieg sicherte sich Amin Tabatabaei mit 8/9 vor Luis Engel und Szymon Gumularz sowie acht weiteren Spielern mit 7 Punkten, darunter auch Leonardo Costa. Einen beachtlichen 81. Platz von Starttang 178 aus erzielte ein ehemaliger Neumarkter Jugendstadtmeister: Dennis Adelhütte (SC Jäklechemie) holte 5,5/9 (Leistung 2202), wobei er u.a. IM Axel Heinz bezwingen konnte.

Partien bei Lichess
Turnierseite

Schach international

Vom 29.Oktober bis 7. November fanden die Jugendeuropameisterschaften in Budva statt und Mykola Korchynskyi holte mit 7,5/9 den Titel in der U16. Ebenfalls bei der Siegerehrung dabei war Lilian Schirmbeck als Fünfte der U12w. Ein weiteres Top-Resultat erzielte Konstantin Müller auf Platz sechs in der U10.

Live-Partien bei Lichess
Bericht beim Schachbund
Bericht bei Chessbase

Am 9.November 1985 gewann Garri Kasparov Partie Nummer 24 des WM-Kampfs gegen Anatoli Karpov zum 13:11 Endstand und krönte sich somit zum 13. Weltmeister der Schachgeschichte.

Bericht bei Chessbase

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Neues aus der Schachwelt (44)

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Schach international

Vom 29.Oktober bis 7. November finden die Jugendeuropameisterschaften in Budva statt. Von den 43 deutschen Nachwuchstalenten gehören einige zum Kreis der Medaillenkandidaten. Nach fünf von neun Runden liegt Mykola Korchynskyi mit 4,5/5 als Zweiter der U16 am Besten im Rennen. Auch Konstantin Müller (6. U10), Alberto Atoyan (9. U16), Yueyi Chen (9. U14w) und Michelle Trunz (10. U18w) sind vorne mit dabei.

Vorbericht beim Schachbund
Bericht nach Runde 5

Live-Partien bei Lichess

Beim Clutch Chess: Champions Showdown in St. Louis setzte sich Magnus Carlsen eindrucksvoll mit 25,5 Punkten vor Fabiano Caruana (16,5), Hikaru Nakamura (16) und Gukesh Dommaraju (10) durch. Seine Bilanz wurde passend zum Format (für einen Sieg gab es an den drei Tagen zunächst einen, dann zwein und schließlich drei Punkte) von Tag zu Tag besser: 2/3/1, 4/0/2 und 4/2/0. Er gewann einmal sechs Partien in Folge und bezwang dabei jeden seiner Konkurrenten mit 2:0.

Live-Partien bei Lichess
Bericht bei Chessbase

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